Große Physikshow im Audimax der FH in Hagen
Auf Einladung des Vereins der Freunde waren am 20.11.2019 Studierende, Lehrende und Mitarbeiter der FH Südwestfalen mit zahlreichen Freunden, Bekannten und Kindern in das Audimax der Fachhochschule nach Hagen gekommen. Mit mehr als 500 Zuschauern war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Die Stimmung war erwartungsvoll. Die Kinder waren aufgeregt, die Erwachsenen hofften auf eine spannende und unterhaltsame Show.
Die Physikanten & Co. sind ein Team aus Naturwissenschaftlern, Schauspielern und Moderatoren. Mit ihrer spektakulären Physik-Show und Wissenschaftsshow haben sie bereits mehr als 750.000 Zuschauer begeistert. Die Physikanten treten bei Firmenveranstaltungen auf, auf Konferenzen, Messen und in Schulen, in Deutschland, Europa, im mittleren und fernen Osten. Für Wissenschaftssendungen im Fernsehen konzipiert und baut das Team um Dipl.-Phys. Marcus Weber spektakuläre Experimente (u.a. Galileo, Frag doch mal die Maus). Die Physikanten wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2012 mit der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Damit stehen sie in der Tradition von Joachim Bublath, Harald Lesch oder Ranga Yogeshwar.
Klaus Sandmann, Geschäftsführer des VdF, eröffnete die Veranstaltung: „Ich freue mich, ein volles Audimax begrüßen zu können. Fünf Jahre ist es her, dass die Physikanten es erstmals an diesem Ort krachen ließen. Jetzt erwartet uns wieder eine großartige Show mit den eindrucksvollsten physikalischen Phänomenen, die es auf der Bühne zu erleben gibt.“
Die Physikanten waren mit umfangreichem Equipment angereist, Mit Hilfe des gesamten Fachschaftsrats E&I war der Aufbau für die Show überraschend schnell erledigt, so dass bei Kaffee und Brötchen noch ausführliche Gespräche im Fachschaftsraum mit den Protagonisten der Physikanten, Dr. Sascha Ott und Beate Bohr, möglich waren.
Der diplomierte Physiker und promovierte Wissenschaftsjournalist Dr. Sascha Ott präsentiert seit 10 Jahren für die „Physikanten & Co.“ im In- und Ausland Science-Shows mit faszinierenden und oft verblüffenden Experimenten. Die Physik verständlich machen – das ist schon seit Jahren sein Ziel.
Auf den Comedy- und Kabarettbühnen deutschlandweit zu Hause ist Beate Bohr als Entertainerin bei der Physikanten-Show bestens geeignet. Ihr Uronkel ist der berühmte Nobelpreisträger Nils Bohr, der uns mit Hilfe seines Atommodells die Welt der kleinsten Teilchen eröffnete. Dadurch hat sie alle nötigen physikalischen Wurzeln mit in die Wiege gelegt bekommen. Frauen und Technik- dass diese beiden Begriffe keine getrennten Wege mehr gehen müssen, zeigt sie uns überzeugend.
Vervollständigt wurde das Team durch die technische Unterstützung von David Kowalwski.
Schon im ersten Satz wurde klar, dass die physikalischen Experimente auf eine witzige und unterhaltsame Art vorgestellt werden. Voller Überraschungen wurde das gesamte Publikum in ihren Bann gezogen. Mit Humor und unglaublichem Charme verstand es Beate Bohr die Zuschauer in einen Zustand absoluter Begeisterung. Aufmerksamkeit und Konzentration zu versetzen, während der „sachverständige“ Physiker Sascha Ott ein Experiment nach dem anderen ablaufen ließ.
Beeindruckend das blaue 200-Liter-Fass, in welchem 1 Liter Wasser zum Kochen gebracht wird. Danach wird das Fass verschlossen und mit einer Gießkanne begossen. Das Fass implodiert nach 10-30 Sekunden mit einem gewaltigen "Rums".
Eine ganz normale Salzgurke wird zwischen zwei Gabeln eingespannt, die an das normale Stromnetz angeschlossen werden. Die Gurke beginnt gelb zu leuchten!
Um das Thema „Statik“ zu erläutern, wurden vier freiwillige Studierende auf die Bühne geholt. Der Professor hatte dort schon vier Stühle im Quadrat aneinandergestellt, allerdings so, dass die Rückenlehnen jeweils nach außen zeigen. Die Freiwilligen wurden gebeten, sich auf den Stühlen niederzulassen und sich nach hinten auf die Oberschenkel des Hintermannes zu legen. Nachdem diese Position eingenommen ist, konnten alle vier Stühle unter den Personen weggezogen werden – und die „Konstruktion“ blieb statisch stabil stehen!
Äußerlich schon furchterregend: Der Faraday Käfig. Eine Person aus dem Publikum wurde durch eine kleien Tür in den Gitterkäfig gesperrt. Bei geschlossener Tür ist dieser Käfig nach oben, unten und zu allen Seiten hin durch ein feines Gitter bzw. durch Metallplatten geschlossen. Zu dramatischer Musik wurde der vor dem Käfig stehende Tesla-Transformator in Betrieb genommen. Dieser schleuderte elektrische Blitze von beiden Seiten auf den Käfig, ohne dass die Person im Käfig etwas davon spürt.
Für das letzte Experiment wurden Kinder, die mit großen Augen den Versuchen bisher gefolgt waren, auf die Bühne geholt. Auf der Bühne wird ein Stromkreis gebaut: Von einem MP3-Spieler geht ein Kabel an den Anfang einer Menschenkette. Hier fließt der Strom weiter in einen Aktivlautsprecher und von dort wieder in zurück über ein langes Kabel zum MP3-Spieler. Wenn sich alle Menschen an den Händen halten, ist deutlich Musik zu hören, die sofort wieder verstummt, wenn 2 Leute ihre Hände voneinander lösen.
Mit einem nicht enden wollender Beifall bedankten sich die Zuschauer bei den Physikanten Beate Bohr und Sascha Ott für die spannende und lehrreiche Physik-Show und die einmalig humorvolle Präsentation.
Die Dekane Prof. Böcker, Fachbereich TBW Prof. Exnowski bedankten sich zusammen mit Frau Schönenberg-Zickerick und Herrn Glatz im Namen der beiden Hagener Fachbereiche bei Herrn Sandmann für die Idee und für die Organisation dieser erfolgreichen Veranstaltung. Herr Sandmann und Herr Klein, Vorsitzender des VdF, erhielten je eine Flasche ihrer Lieblingsgetränke.
Nachtrag
Viele werden sich gewundert haben, dass die Hagener Presse über dieses fulminante Ereignis nicht berichtet hat. Nicht einmal im Pressearchiv der Hochschule ist ein Bericht darüber zu finden, obwohl der Pressevertreter der Hochschule anwesend war und Fotos aufgenommen hatte. Lediglich im Webauftritt der FH SWF ist unter //Über uns/Aktuelles/Veranstaltungen/Events eine Bildergalerie mit zahlreichen Fotos und drei Textzeilen von dieser Veranstaltung hinterlegt. Mehr leider nicht. Schade eigentlich. Die Innen- und Außenwirkung war überzeugend. Ein Bericht in der Hagener Presse und in der Hochschulzeitung wäre für Schulen, Eltern und potentiellen Studierenden und auch für die Besucher interessant gewesen und hätte die Bemühungen der Hochschule um neue Studierende sicherlich unterstützt. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass solch eine Steilvorlage für einen positiven Pressebericht nicht genutzt worden ist.
Klaus Sandmann
Fotos, Alexander Althöfer, Pressestelle FH SWF
Beate Bohr | Sascha Ott, Beate Bohr - Ein 200-l-Ölfass wird aufgeheizt | Wo liegt der Schwerpunkt des Besens? | Statik mit Stühlen |
Man liegt auch ohne Stühle stabil | Faraday-Käfig | Gurke wird zum Leuchtmittel | Kinderkette |
Trau ich mich? | ich habe mich getraut! | Applaus für Dr Sascha Ott und Beate Bohr |
Dank an den Organisator |